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Ausstellung URS SCHMID „Bilder und Objekte mit Jahrringen“
Gebrauchsspuren und Patina
Urs Schmid interessiert sich für Dinge, die liegen gelassen oder entsorgt werden. Fundstücke wie die Hacke kombiniert der Künstler mit anderen, oft mit Gebrauchsspuren und Patina versehenen Gegenständen zu schlichten Objekten. Es könnte sein, dass die Hacke einmal Teil eines Segelschiffs oder eines Stadtmodells wird. Oft geht der Weiterverarbeitung eine lange Reifung voraus. „Irgendwann wird in meinem Kopf eine Idee reifen, die ich dann spielerisch umsetze“, sagt der Künstler.
Urs Schmid beschäftigte sich in den vergangenen Jahren hauptsächlich mit seinen Bildern aus Holz. Ausgangsmaterial ist auch hier ausgedientes Material, das der 49-Jährige in Mulden, Speditionshäusern oder Kellern aufstöbert. In der Werkgruppe „Kiste pensioniert“ sind es Transportkisten, Harasse oder ein Kellerregal, das zum Lagern von Kartoffeln diente.
Die Verwandlungsprozesse, bei denen Urs Schmid Regie führt, sind vielfältig. Zuerst zerlegt er die hölzernen Gegenstände und fügt sie neu zusammen. Roste und Platten bearbeitet er teilweise mit dem Stechbeitel, versieht sie mit Linien und Kreisen. Dieser Teil der Arbeit sei vor allem methodische Kopfarbeit, sagt der Künstler. „Erst wenn ich damit zufrieden bin, wenn das neu zusammengefügte und bearbeitete Holz grafisch stimmt, erfolgt die intuitive Bearbeitung mit Pinsel und Farbe.“ Auch wenn die Werke fertig sind, sind sie von einer Aura des Gebrauchten umgeben. Dazu trägt Schmids Maltechnik bei; die Farbe lässt die Spuren der Zeit oft durchschimmern. So werden aus den reliefartigen Oberflächen schimmernde Landschaften aus Farben, Jahresringen und Astlöchern.
Grosser Fundus
Urs Schmids Fundus, den er in seinem Atelier an der Rapperswiler Greithstrasse lagert, ist mittlerweile so gross, dass er mehrere Jahre damit arbeiten könnte. Doch immer wieder fallen neue Objekte an. Neulich fand er in einem Container Teile einer zersägten Schalttafel. Aus einer Mulde fischte er zwei metallene Messbänder mit roten Handgriffen. Das Band ist gelb, abgenutzt und rostig und Urs Schmid sagt, es sei „farblich superschön – zu schade zum Wegwerfen“.
Seine Ausstellung im Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil ist die bisher grösste des stillen Schaffers. Sie zeigt rund 40 Werke, die in den letzten zwei Jahren entstanden sind. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der Stadt Rapperswil-Jona und der Elektrizitätswerk Jona-Rapperswil AG.
Vernissage am 9. Mai 2014 um 19.00 Uhr
Begrüssung: Erich Zoller, Stadtpräsident
Einführung: Hedi K. Ernst
Matinée am 25. Mai 2014 um 11.30 Uhr
Mit „zunder opsi“; Judith Kuhn – Violine
Anne-Lise Meier – Akkordeon, Jacqueline Brack –
Hackbrett, Kontrabass
Finissage am 8. Juni 2014 um 14.00 Uhr
Führung mit Urs Schmid
Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten des Elektrizitätswerks von
Montag bis Freitag 07.15 –12.00 und 13.00 – 17.00 Uhr und am
Samstag und Sonntag von 14.00 – 17.00 Uhr geöffnet.
Der Künstler ist jeweils am Samstag und Sonntag anwesend (Auffahrtswochenende geschlossen).
Weitere Informationen sind im Internet unter: www.kulturpack.ch zu finden.