Inhalt
Die neue Bibliothek Rapperswil-Jona
Heute werden an zwei Standorten (am Hauptplatz in Rapperswil und im Jonaport in Jona) mit einem unbefriedigenden Raumangebot die Bibliotheken geführt. Bereits vor der Vereinigung von Rapperswil und Jona war eine gemeinsame, zentrale Bibliothek Gesprächsgegenstand der damaligen Behörden. Im Vereinigungsprojekt wurde dann auch das Teilprojekt Bibliothek koordiniert.
Zur Zukunft der Bibliotheken
Moderne, zukunftsgerichtete Bibliotheken zeichnen sich durch folgende Merkmale aus:
Bibliotheken wandeln sich und werden zu Orten des Treffens und Verweilens, sind mehr denn je Lernorte, sind Orte der Information und der Ausleihe, sind Orte der Schulung, bieten qualifizierte Informationen zur Unterhaltung und zum Lernen und sind Orte der Kulturvermittlung.
Der geplante Standort: Alte Fabrik, Klaus Gebertstrasse
Bibliotheken sind die publikumsintensivsten Institutionen einer Stadt. Vor diesem Hintergrund befasste sich der Stadtrat mit möglichen Standorten, die auch den flächen- und lagemässigen Anforderungen genügen. In erster Priorität standen zur Diskussion: Die Alte Fabrik an der Klaus Gebertstrasse und die Parzelle des alten Feuerwehrdepots an der Merkurstrasse. In zweiter Priorität wurde unter anderem auch das Areal Zeughaus näher geprüft. Dieser Standort wurde jedoch aufgrund der zu tiefen Fussgängerfrequenzen nicht weiterverfolgt.
Die Eigentümerin der Alten Fabrik hat in verdankenswerter Weise die Idee der Stadt Rapperswil-Jona aufgenommen und auf eigene Initiative im Frühsommer 2010 im Rahmen eines Wettbewerbs einen Studienauftrag für einen Um- und Ausbau der Alten Fabrik an vier eingeladene Architekten erteilt. Fachjury und Eigentümerschaft wählten das Projekt des lokalen Büros «raumfindung architekten», Rapperswil, zur Weiterbearbeitung aus. Mit dem Studienauftrag konnte die Möglichkeit für die Stadt aufgezeigt werden, einen Teil des umgebauten Raums für die neue Stadtbibliothek zu mieten. Mit dem Umbau kann die Stadtbibliothek der Zweckbestimmung folgend in die Alte Fabrik integriert werden. Das Bibliotheksprojekt Rapperswil-Jona kann so inhaltlich, räumlich zeitgemäss und zukunftsgerichtet konzipiert werden.
Mit den heutigen Nutzern der Alten Fabrik konnten erfreulicherweise einvernehmliche Lösungen gefunden werden. Die Ballettlektionen können in Absprache mit der Leiterin der Ballettschule, Christina Lambert, zukünftig in der Turnhalle Halden durchgeführt werden. Somit ist das Angebot für Kinder und Jugendliche weiterhin an einem geeigneten Standort gewährleistet. Für das Marionettentheater Rapperswil ist eine Anschlusslösung im Zeughausareal vorgesehen. Auch mit den anderen Nutzern können einvernehmliche Lösungen gefunden werden.
Vorteile
Die Räume in der Alten Fabrik entsprechen den Anforderungen einer modernen Bibliothek:
- Zentrale Lage
- Behindertengerechter Zugang, Familienfreundlichkeit
- Grosszügige, flexibel gestaltbare Nutzflächen für die verschiedenen Anspruchsgruppen, Veranstaltungsraum
- Verbindung mit einer Buch- und Lesezone und mit anderen Kultureinrichtungen
- Gute Erreichbarkeit und Anbindung an den öffentlichen Verkehr
Dem grösseren Angebot und den wesentlich längeren Öffnungszeiten steht für die Menschen aus dem östlichen Stadtgebiet ein längerer Weg gegenüber. Immerhin bestehen stündlich vier Bus- und vier Bahnverbindungen zwischen den beiden Zentren, und im Weiteren wird im Zentrum Jona eine Rückgabestelle für die Medien der Bibliothek eingerichtet.
Zusammenfassung
Vom Projekt „Neue Stadtbibliothek“ darf folgender Nutzen erwartet werden:
- Rund 40 Stunden Öffnungszeit mit grösserem Medienangebot
- Moderne, zukunftsgerichtete PC-Arbeitsplätze mit Office 2010 und Opac-Zugriff (Online-Bibliothekskatalog), Public WLAN- und iPad Zone
- Modernes RFID-System (Radio Frequency Identification) für die rasche und unkomplizierte Medienausleihe
- Breites Zeitungs- und Zeitschriftenangebot und bequeme Leseplätze
- Räumlichkeit für Veranstaltungen und Schulungen
- Mehr Zeit der Bibliothekarinnen und Bibliothekare für Beratung und Betreuung
- Aufbau eines Kompetenzzentrums für die Schulen
- Ort, an dem auch Jugendliche einen guten Bezug zur Bibliothek finden können.
Finanzen
Wie bereits erwähnt, mietet sich die neue Bibliothek Rapperswil-Jona in den Räumlichkeiten der Alten Fabrik ein. Für den Innenausbau und die Betriebsausstattung wird der Bürgerschaft ein Kredit von Fr. 1'950'000.--, abzüglich eines allfälligen Beitrags aus dem Lotteriefonds des Kantons St. Gallen beantragt. Die jährlichen Betriebskosten werden gegenüber heute um rund Fr. 200'000.-- steigen.