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Im Engelhölzli entsteht ein Zentrum für nachhaltige Ressourcenwirtschaft

29. Januar 2021
Im Gebiet Engelhölzli sind Projekte für das Recycling von Bauabfällen und die Produktion von umweltfreundlicher Energie geplant. Für die Verarbeitung von Abfällen aus der Region ist der Standort verkehrstechnisch ideal. Die Arealentwicklung leistet einen Beitrag zum Erreichen der klima- und energiepolitischen Ziele der Stadt Rapperswil-Jona und des Bundes.

Im Gebiet Engelhölzli ist eine umfassende Arealentwicklung im Gange. Die treibenden Kräfte sind die Unternehmen Axpo Biomasse AG, Energie Zürichsee Linth AG (EZL), Karl Rüegg Tiefbau und Transport AG sowie Johann Müller AG (JMS).

Die Axpo Biomasse AG betreibt bereits heute im Engelhölzli, nördlich der Oberlandautobahn A15, eine Vergärungsanlage. Diese soll durch eine moderne und grössere Anlage mit deutlich tieferen Geruchsemissionen ersetzt werden. Ihr Erneuerungsprojekt plant die Axpo Biomasse AG zusammen mit der EZL, welche das gewonnene Biogas in ihr lokales Netz einspeist. Zudem wird die Realisierung einer Biogas- und Wasserstofftankstelle für Busse des öffentlichen Verkehrs sowie Privatfahrzeuge geprüft.

Die Karl Rüegg AG betreibt in direkter Nachbarschaft einen Entsorgungspark und eine Sekundärbaustoff-Aufbereitung für Misch- und Betonabbruch. Der Entsorgungspark wird zurzeit erneuert und im April 2021 neu eröffnet. In einem Folgeschritt möchte die Karl Rüegg AG auch die Sekundärbaustoff-Aufbereitung modernisieren und um ein Betonwerk ergänzen. Damit erfüllt das Unternehmen die Vorgaben aus der neuen nationalen Verordnung über die Vermeidung und Entsorgung von Abfällen (VVEA), welche eine stärkere Ausrichtung auf Recycling von Bauschutt und Aushub verlangt.

Weiter plant die JMS südlich der Oberlandautobahn A15 ebenfalls eine Sekundärbaustoff-Aufbereitung; dies für die Bereiche Bodenwäsche/Schlämme und Aushubverwertung. Damit verstärkt auch die JMS ihre Recycling-Bemühungen bzw. die Optimierung der Stoffkreisläufe. Es werden Abbaustellen und Deponieräume geschont, die in der Region sehr rar sind. Die Sekundärbaustoff-Aufbereitungsanlagen der Karl Rüegg AG und der JMS leisten zudem Gewähr, dass lokal anfallende Bauabfälle auch lokal verarbeitet werden können.

Ein- und Umzonungen
Die geplante Arealentwicklung erfordert entsprechende Einzonungen, Umzonungen und Landabtausche, ausserdem einen Sondernutzungsplan mit Umweltverträglichkeitsbericht. So ist vorgesehen, rund 36'000 m2 Land, welches sich heute in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen resp. in der Gewerbe-/Industriezone befindet, in die Industriezone umzuzonen sowie rund 5’400 m2 Landwirtschaftsland in die Industriezone einzuzonen. Weiter müssen rund 600 m2 Wald gerodet werden, wobei in unmittelbarer Nähe Ersatzaufforstungen im gleichen Ausmass vorgesehen sind. Beim Martinsbrünnelibach, der an der Grenze des Perimeters verläuft, wird der Gewässerraum sowohl auf St. Galler als auch auf Zürcher Seite aufgewertet und zum in der Nähe liegenden Naturschutzgebiet wird zudem ein 15 Meter breiter Pufferstreifen ausgeschieden.

Drei Verfahrensschritte
Die Planung und Umsetzung erfordern einen mehrstufigen politischen Prozess. Dieser Prozess besteht aus der kantonalen Richtplananpassung, dem kommunalen Teilzonenplanverfahren sowie dem kommunalen Sondernutzungsplan- und Baubewilligungsverfahren. Für die Richtplananpassung führt der Kanton eine Vernehmlassung durch, für das Teilzonenplanverfahren und den Sondernutzungsplan erfolgt ein Mitwirkungsverfahren durch die Stadt.

Die Grösse der geplanten Neueinzonung und des gesamten Vorhabens setzen voraus, dass die Planung zuerst über den kantonalen Richtplan abgeglichen wird. Die Stadt Rapperswil-Jona hat letztes Jahr den Antrag für eine Richtplanänderung beim Baudepartement des Kantons St. Gallen gestellt. Das Mitwirkungsverfahren für die jährliche kantonale Richtplananpassung wird aller Voraussicht nach im Februar 2021 durchgeführt.

Frühestens Ende 2021 wird auf Gemeindeebene die Mitwirkung zum Teilzonenplanverfahren gestartet – je nach Verfahrensverlauf kurz vor oder nach der Genehmigung des Richtplaneintrags durch den Regierungsrat und Bundesrat. Abhängig vom weiteren Prozess kann das Baubewilligungs- und Sondernutzungsplanverfahren im Verlauf des Jahres 2022 in Angriff genommen werden. Die Baubewilligung ist frühestens Ende 2022 zu erwarten.

Anbindung an die Oberlandautobahn A15
Der Stadtrat von Rapperswil-Jona unterstützt die Entwicklung im Gebiet Engelhölzli. Mit der Anbindung an die Oberlandautobahn A15 ist das Areal verkehrstechnisch ideal gelegen; der Schwerverkehr durch die Stadt Rapperswil-Jona wird nicht zunehmen. Das Engelhölzli ist ein bestehendes Industriegebiet abseits des Siedlungsgebiets, sodass die Bevölkerung kaum von Emissionen betroffen ist. Die geplanten Projekte helfen mit, die langfristigen klima- und energiepolitischen Ziele der Stadt und des Bundes zu erreichen. In der Summe entsteht im Engelhölzli ein Zentrum für nachhaltige Ressourcenwirtschaft. Aus regionalen Abfällen entstehen erneuerbare Energie und neue Wertstoffe. Dank einer minimalen Neueinzonung ist auch der sorgsame Umgang mit Landwirtschaftsland sichergestellt.

 

Bildquelle: zvg, Luftaufnahme vom 21. Dezember 2020

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