Inhalt
Berufslehre und Mittelschule
Unter den 'Häufigen Fragen' (FAQ) zu Berufsbildung und Mittelschule erfahren Sie unter anderem:
- wer Ihnen bei der Berufswahl hilft
- wann am besten mit der Lehrstellensuche begonnen werden sollte
- was ein Werkjahr oder ein Brückenangebot ist
- wie die Aufnahme in eine Mittelschule abläuft.
Unter www.berufsberatung.ch können Sie sich die wichtigsten Informationen auf Albanisch, Arabisch, Englisch, Farsi, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Serbisch, Spanisch, Tamilisch, Tigrinya und Türkisch herunterladen.
FAQs
Frage |
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Rund zwei Drittel der Jugendlichen wechseln nach der obligatorischen Schule in eine Ausbildung, die Schule und Praxis verbindet (duale Berufslehre). Sie führt zu einem beruflichen Fähigkeitszeugnis und kann auch mit einer Berufsmaturität abgeschlossen werden. Rund ein Drittel der Jugendlichen macht eine schulische Ausbildung (Fachmittelschule oder Gymnasium), die auf ein Studium an einer Hochschule vorbereitet. Generelle Informationen finden Sie auch unter www.edk.ch. Das schweizerische Bildungswesen zeichnet sich namentlich aus durch:
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Während vier Tagen in der Woche arbeiten die Jugendlichen in einem Lehrbetrieb, wo sie praktische Kenntnisse erwerben. In einzelnen Berufen können das auch nur drei Tage sein. Einen Tag in der Woche besuchen sie eine kantonale Berufsfachschule, wo sie die Theorie lernen. In einzelnen Berufen können das auch zwei Tage sein. Sehr begabte Lehrlinge können einen zusätzlichen Unterricht besuchen, der zur Berufsmaturität führt. Die Berufsmaturität kann während der Lehre oder im Anschluss an die Lehre absolviert werden. Lehrlinge mit Berufsmaturitätszeugnis können später eine Fachhochschule besuchen. Das Spezielle der Berufsausbildung in der Schweiz ist also die gleichzeitige Kombination von Schule und Arbeitspraxis (duale Berufslehre). |
Es gibt ungefähr 250 Lehrberufe. Im Unterricht wird deshalb oft über die Berufswahl gesprochen. In einer Berufsberatung werden Jugendlichen ausserdem Informationen über die verschiedenen Berufe bermittelt und sie erhalten Unterstützung für die Berufswahl. Die Lehrer/innen informieren die Klasse, sobald es Zeit ist, sich bei der Berufsberatung anzumelden. «Schnupperlehren» sind ein guter Weg, um herauszufinden, ob einem ein Beruf wirklich gefällt. Sie dauern zwischen einem und sechs Tagen. Schnupperlehren können während der Schulzeit oder in den Schulferien gemacht werden.Während der «Schnupperlehre» schaut auch der Betrieb, ob der oder die Jugendliche sich für diesen Beruf eignet. Im Berufsinformationszentrum (BIZ) in Uznach erhalten die Jugendlichen Informationen über die Berufe, die sie interessieren. Sie erfahren hier, wo es noch offene Lehrstellen hat. Infoveranstaltungen geben dem angehenden Lernenden eine Übersicht über das gewählte Berufsfeld. Erkundigen Sie sich dazu beim BIZ. |
Als erstes müssen Sie sich darüber informieren, wo Lehrstellen für den gewünschten Beruf angeboten werden. Dann folgt eine schriftliche Bewerbung. Die Klassenlehrer und die Berufsberater zeigen den Schülerinnen und Schülern, wie man eine Bewerbung schreibt. Informationen dazu sowie zu den Anforderungen an ein Bewerbungsgespräch finden Sie auch in der Rubrik Arbeit (Kapitel 6). Fast alle Jugendlichen – auch solche mit guten Schulzeugnissen - müssen zahlreiche Bewerbungen schreiben, bis sie eine Lehrstelle bekommen. Für Jugendliche, die einfache Schultypen besuchen oder schlechte Noten vorzeigen, ist die Lehrstellensuche besonders schwierig. Sie müssen oft sehr viele Bewerbungen schreiben, bis sie eine Chance bekommen. Es hilft also, wenn Sie sich für Lehrstellen in verschiedenen Berufen interessieren. Weitere Infos siehe auch unter www.berufsberatung.ch in der Rubrik Tipps für Lehrstellensuche. |
Die Berufswahl und die Suche nach einer Lehrstelle beginnen bereits im vorletzten Schuljahr, also in der 2. Real- oder Sekundarklasse. |
Manche Jugendliche sind ganz auf ihren Wunschberuf fixiert. Sie haben wenig Bereitschaft, notfalls auch auf einen anderen Beruf auszuweichen, in dem es noch freie Lehrstellen gibt. Andere Jugendliche möchten rasch viel verdienen und würden deshalb nach der Schule lieber gleich arbeiten gehen als eine Lehre zu machen. Da braucht das Kind die Unterstützung der Eltern. Erklären Sie ihm, dass es auf jeden Fall besser ist, eine Lehre zu machen – auch wenn es nicht der Wunschberuf ist. Vielleicht gibt es ja Berufe, die ähnliche Inhalte und Entwicklungsmöglichkeiten bieten? Nach dem Abschluss der Lehre gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Beruf zu wechseln. Jugendliche ohne Lehrabschluss haben später viel weniger Chancen auf dem Arbeitsmarkt. |
Die Zeit der Lehrstellensuche ist für die meisten jungen Menschen sehr schwierig. In vielen Berufen gibt es weniger Lehrstellen als Jugendliche, die sich bewerben. So bekommen sie immer wieder Absagen. Das ist leider normal. Nehmen Sie sich Zeit, um mit ihrem Kind über seine Hoffnungen und Enttäuschungen zu sprechen. Helfen Sie ihm, dass es das Vertrauen in sich selbst nicht verliert. Machen Sie ihm Mut, sich trotzdem weiter zu bewerben. Nutzen Sie die Berufs- und Laufbahnberatung, falls Sie den Verdacht haben, dass die Unterlagen vielleicht nicht den Anforderungen entsprechen. Ermuntern Sie Ihr Kind, nach den Gründen der Absage zu fragen, damit es aus den Erfahrungen lernen kann. Gleichzeitig können Sie Ihrem Kind auch helfen, von Anfang an Alternativen zu entwickeln. Sei es in der Form einer Lehrstelle, die dem ursprünglichen Berufswunsch möglichst nahe kommt, oder in der Form einer Zwischenstufe (siehe Kapitel 8). |
Für Jugendliche, die keine Lehrstelle gefunden haben, gibt es Übergangslösungen wie zum Beispiel das Werkjahr (Frage 9) oder die Brückenangebote (Frage 10). Erkundigen Sie sich bei der Lehrperson, welche Angebote es in der Umgebung gibt. Es gibt auch Angebote in Privatschulen. Eine weitere Möglichkeit ist das Erlernen einer Zweit- oder Drittsprache, wie z.B. Englisch in Grossbritannien, Französisch in der Westschweiz oder Italienisch im Tessin. Als Au-pair wohnen und arbeiten die Jugendlichen in einer Familie, helfen bei den Haushaltsarbeiten und betreuen die Kleinkinder. Einmal wöchentlich besuchen sie eine Schule und erweitern ihre Fremdsprachenkenntnisse. Sprachkenntnisse sind ein wichtiges Plus bei der Stellensuche. Erkundigen Sie sich beispielsweise bei www.profilia.ch Manche Übergangslösungen ermöglichen, später auf den gewünschten Beruf zurückzukommen oder die Berufswahl noch etwas hinauszuzögern (wie z.B. ein Praktikum, ein weiteres Schuljahr, ein Zwischenjahr für Sprachkurse oder gar der Gang zur Mittelschule). |
Das Werkjahr ist ein zusätzliches Schuljahr für Schüler aus der Kleinklasse . Im Werkjahr haben die Jugendlichen Gelegenheit, in verschiedenen Berufen ihre praktischen Fähigkeiten kennen zu lernen. Daneben gibt es Unterricht und sehr viel Unterstützung bei der Berufswahl und Lehrstellensuche. Mit dem Besuch des Werkjahres verbessern die Jugendlichen ihre Chancen auf eine Lehrstelle. |
Die Brückenangebote werden in der Zeit zwischen der obligatorischen Schulzeit und der Berufslehre angeboten. Sie sind auf lern- und leistungswillige Jugendliche ausgerichtet, denen am Ende der obligatorischen Schule wesentliche Voraussetzungen für den Übertritt in eine Lehre, die Attestausbildung oder die Anlehre fehlen. Aufgrund der unterschiedlichen Bedürfnisse der Jugendlichen bietet der Kanton St.Gallen drei sich ergänzende Angebotstypen an: A. Das Berufsvorbereitungsjahr, ein schulisches Zwischenjahr zur Unterstützung bei der Berufswahl, zur Eignungsabklärung und fachlichen Vorbereitung auf das angestrebte Berufsziel; B. Die Vorlehre, ein kombiniertes Angebot mit Praktikum und ergänzendem schulischem Unterricht; C. Den Integrationskurs, ein Angebot für fremdsprachige Jugendliche mit ungenügenden Deutschkenntnissen oder anderen Schwierigkeiten, welche den Einstieg in die Arbeitswelt erschweren. Alle Brückenangebote bereiten zielgerichtet auf eine Berufslehre vor und sollen den Jugendlichen den Zugang zu einer Lehrstelle erleichtern. Sie werden von den kantonalen Berufs- und Weiterbildungszentren angeboten. Die Aufnahmebedingungen und die Höhe der Elternbeiträge sind im ganzen Kanton je Angebotstyp einheitlich geregelt. Der Besuch der Angebote in einem anderen Kanton ist möglich; es muss jedoch mit wesentlich höheren Elternbeiträgen gerechnet werden. Die Angebote werden, je nach Kurs, vom Berufs- und Weiterbildungszentrum Rapperswil vom Berufs- und Weiterbildungszentrum Toggenburg oder vom Gewerblichen Berufs- und Weiterbildungszentrum St. Gallen angeboten. Weiterführende Infos finden Sie auch unter bei der kantonalen Bildungsdirektion. |
Jugendliche, die eine Lehrstelle gefunden haben, müssen einen Vertrag mit dem Arbeitgeber abschließen. Während der Lehre bekommen die Lehrlinge einen Lohn. Weiterführende Informationen finden Sie auf der Kantonswebseite. |
Nach Abschluss der Berufslehre gibt es verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Einige grössere Betriebe bieten ihren Angestellten interne Weiterbildungsmöglichkeiten an. Daneben gibt es sowohl private Institutionen wie auch öffentliche Fachhochschulen, die Ausbildungen in zahlreichen Berufsrichtungen anbieten. Die Bedingungen für die Aufnahme in eine Fachhochschule sind unterschiedlich. Informationen erhalten Sie unter anderem bei der Berufs- und Laufbahnberatung See-Gaster in Uznach oder in der Rubrik Weiterbildung. |
Stipendien sind Gelder, die einer Person ausbezahlt werden, damit sie eine Aus- oder Weiterbildung besuchen kann. Dafür wird die finanzielle Situation der ganzen Familie angesehen. Weitere Auskunft erteilt Ihnen der Kanton St. Gallen. |
Es gibt Lehrbetriebe, die von den Bewerbern und Bewerberinnen für eine Lehrstelle einen Leistungstest verlangen, beigelegt zur Bewerbung. Mehr unter www.yousty.ch |
Die Jugendlichen von Rapperswil-Jona können die Kantonsschule in Wattwil SG oder die Kantonsschule in Pfäffikon/Wangen SZ besuchen. b) Verschiedene Mittelschulen c) Wie läuft die Aufnahme in die Mittelschule? d) Welche Möglichkeiten bieten sich nach der Mittelschule? e) Wo bekomme ich Informationen über die Mittelschulen? |