Die im November 1986 verstorbene Fabrikantentochter und Schauspielerin Lotte Stiefel vermachte mit eigenhändigem Testament vom 1. August 1978 der damaligen Gemeinde Jona das gesamte Grünfelsareal mit Villa und Nebengebäuden. Dies mit der Auflage, dass die zur Liegenschaft Grünfels gehörenden Grundstücke nicht überbaut und entweder als Grünfläche oder als öffentliche Anlage auszugestalten und angemessen zu unterhalten seien (Legat Stiefel).

Bereits zum Zeitpunkt der Vereinigung von Rapperswil und Jona hatte sich der Stadtrat erstmals mit diesem Vorhaben befasst. Die Gestaltung des Grünfelsareals ist im „Masterplan Siedlung und Landschaft“ als Schlüsselprojekt bezeichnet. Durch die zentrale Lage wird das Grünfelsareal immer stärker zum funktionalen und räumlichen Bindeglied zwischen dem Zentrum Jona und dem Stadtraum entlang der Alten und Neuen Jonastrasse. Der Langsamverkehr gewinnt daher zunehmend an Bedeutung. Mit dem neu erstellten Bahn- und Bushof Jona, der zurzeit im Bau befindlichen Überbauung Bühlpark, dem Neubau des Bürogebäudes „CUBE“ an der Schlüsselstrasse sowie den umliegenden Wohnbauten steigt die Nachfrage und das Bedürfnis der Wohn- und Arbeitsbevölkerung nach einem zentralen, öffentlichen und attraktiven Freiraum.

Rapperswil-Jona bietet mit der Hochschule für Technik Rapperswil (HSR) als einziger Standort in der Deutschschweiz eine Ausbildung für Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen an. Vor diesem Hintergrund erklärte sich die Stadt auf Anfrage des BSLA dazu bereit, über das Grünfelsareal einen Projektwettbewerb durchzuführen und damit den "Evariste-Mertens-Preis 2016" auszuloben. Die Vergabe dieses Preises findet im Zweijahres-Rhythmus statt und dient der Förderung junger Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten. Mit dem Wettbewerb zum Grünfelsareal erhält die Stadt zahlreiche Vorschläge und mit dem von der Jury zur Weiterbearbeitung empfohlenen Projekt eine Grundlage für die weitere Planung zur Umgestaltung der Grünfelswiese.