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Grosse Augen und Lippen aus Plastilin

1. März 2018
Nur knapp verpasste der Film den Oskar, wurde aber Schweizer Film im vergangenen Jahr: Ma Vie de Courgette. Rund 250 Oberstufenschülerinnen und Schüler sahen sich den Film am Dienstagmorgen in der Aula Weiden an und wurden in die Geheimnisse von Animationsfilmen eingeweiht.
Schon die einen oder anderen Schülerinnen oder Schüler haben in ihrer Freizeit einen kleinen Animationsfilm gedreht. Wie aufwendig das ist, weiss nur, wer es selbst schon ausprobiert hat. Meist entsteht eine kurze Sequenz und die zusammengesetzten Bilder verbinden sich nur holprig. Umso eindrücklicher und äusserst real zeigte sich der Animationsfilm „Ma Vie de Courgette“ des Westschweizer Regisseurs Claude Barras.

Nicht nur die sehr detaillierte Machart überzeugte und begeisterte die rund 250 Oberstufenschülerinnen und Schüler, die am Dienstagmorgen aus den umliegenden Oberstufenschulhäusern zum gemeinsamen Anlass eintrafen. Der Film sei sehr emotional, hiess es in der Diskussionsrunde nach dem Film, und zugleich erfrischend humorvoll. Erstaunlich, denn der Stoff ist alles andere als leicht verdaulich. Dies zeigte sich bereits im Vorfeld der Produktion: Vor zehn Jahren suchte der Regisseur in der Schweiz und in Frankreich finanzielle Unterstützung für sein Projekt, doch wer wollte sich schon an einem Film beteiligen, bei dem am Anfang ein kleiner Junge seine eigene Mutter umbringt, dann in einem Waisenheim landet und dort jedes Kind sein eigenes Trauma zu verarbeiten sucht? Doch Claude Barras Idee überzeugte schliesslich, und nach drei Jahren Produktion landete der Regisseur mit dem Jungen namens Zuchini einen wahren Coup.

Wieviel Arbeit und wieviel Sinn fürs Detail in der Produktion steckt, zeigte der selber passionierte Animationsfilmer Rolf Bächler vom Animatorium Zürich. Zahlreiche Skizzen erstellten der Regisseur und sein Team für die Figuren, auf tausenden Post-its wurde der erste Ablauf angedacht und schliesslich die Puppen für die Figuren kreiert und produziert, aufwendig wie zum Beispiel gestrickte Pullover und liebevolle Accessoires. Minutiöse Überlegungen zu Farbe, Material, Licht und Kameraeinstellung führten dazu, dass tatsächlich eine reale Welt entstand, eine wirkliche Geschichte, die berührte. Besondere Lebendigkeit bekamen die Figuren auch durch ihre Stimme. Der Regisseur Claude Barras wählte Kinder aus, die die Szenen wie im Film nachspielten. Dieses Verfahren ist aufwendiger, denn normalerweise werden die Texte gesprochen und dann zusammengesetzt.

Präzise waren auch die Dialoge auf Französisch, so dass die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe von deutschen Untertiteln meist gut folgen konnten.

Und das war schliesslich das Hauptziel der Veranstaltung: Einen Einblick in ein kulturelles Werk aus der Westschweiz gewinnen.

Organisiert wurde der Anlass von Sandrine Charlot Zinsli von Aux Arts etc. und der Oberstufenlehrerin Daniela Huwyler. Und so gewann der Film, der von der Westschweiz aus international grosse Beachtung fand, schliesslich auch die Herzen von vielen Schülerinnen und Schülern.
Courgette Puppe