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Der „Götti“ geht, die Buchstaben bleiben

21. April 2017
Seit März 1998 stehen die zwei Meter hohen Buchstaben am Hauptplatz in Rapperswil-Jona. Was anfangs nur als informative, provisorische Barriere in Form von Buchstaben der Öffentlichkeit präsentiert wurde, ist heute nicht mehr aus dem Altstadtbild wegzudenken.
Wie der amtierende Regierungspräsident des Kantons St. Gallen, Herr Martin Klöti, sich erinnert, war der Auftakt bereits eine Provokation. Niemand, ausser dem Verein Wohnliche Altstadt Rapperswil und den Mitgliedern des Stadtrats, war eingeweiht, welche Massnahme am Hauptplatz zum Ersatz der störenden Schranke gegen den Verkehr umgesetzt werden solle. Die Medien spekulierten, es werde ein Fahnenwald, nachdem Bodenhülsen versetzt wurden. Aber es kam anders, Journalisten mussten am Medienanlass höchst persönlich die ersten Buchstaben aus dem Rathauskeller tragen und mit Hilfe der Vertreter des Bauamts Rapperswil aufbauen. Der erste Spruch wurde platziert: FLAN IEREN. Ja, bewusst falsch getrennt! Flan als Einladung in die Gastronomie und Flanieren als Zeichen einer Welt ohne Autos auf dem Hauptplatz und in der Altstadt. Empörte Stimmen sprachen von Verschandelung, die Buchstaben würden den Wochenmarkt verhindern und die Kulisse der Altstadt abwerten. Der Stadtrat kommunizierte die Massnahme als Versuch für ein Jahr und sprach von einer leichten, durchlässigen Alternative, die trotz Verkehrsregelung eine einladende Wirkung für den Platz habe.

Von Anfang an wurde dieses Buchstabenprojekt durch Hansueli Keller, technischer Sachbearbeiter Hochbau, betreut und begleitet. Zig Wortspiele wurden durch ihn kreiert, meist zu aktuellen Ereignissen, Veranstaltungen, Jahreszeitenwechseln und vielem mehr. Die Mannen des Bauamts haben für all diese Kreationen jeweils Buchstabe für Buchstabe in die Löcher gehievt. Für alle Beteiligten sowie für die Bevölkerung, aber auch für die Touristen sind die neuen Wörter jeweils ein kleines Ereignis und Anstoss zum Nachdenken oder Diskutieren. Am Anfang standen nur 15 Buchstaben zur Verfügung. Im Laufe der Zeit kamen neue dazu. Heute sind es insgesamt 37 Stück, einige Buchstaben sind mehrfach vorhanden. Durchschnittlich standen pro Jahr gut 30 Wörter über eine Dauer von jeweils ca. 2 Wochen auf dem Hauptplatz.

Nun, kurz vor dem 20-jährigen Bestehen dieses in der Schweiz einzigartigen „Scrabble-Spiels“, wird Hansueli Keller, sozusagen der Buchstaben-Götti, in den Ruhestand verabschiedet. Er ist der Schöpfer von über 350 verschiedenen Wortkreationen. Für die Wortspiele auf dem Hauptplatz wird weiterhin die Bauverwaltung verantwortlich zeichnen.