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Schloss Rapperswil

25. November 2015
Die Bürger der Stadt und der Ortsgemeinde Rapperswil-Jona haben an den Bürgerversammlungen im Dezember 2014 einen Kredit für die Weiterbearbeitung der Vision Steiner Sarnen gesprochen. Im Rahmen dieses Auftrages erfolgten die Abklärungen bezüglich baulicher Machbarkeit mit der Kantonalen Denkmalpflege, dem Amt für Feuerschutz sowie der Kantonsarchäologie. Gleichzeitig wurde auch die Erarbeitung eines baugeschichtlichen Gutachtens in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse können wie folgt zusammengefasst werden:
Die Vision Steiner für das Schloss Rapperswil kann mit Anpassungen umgesetzt werden und erstmals seit 800 Jahren wird der Bevölkerung die Chance geboten, das Schloss und seine wechselhafte Geschichte auf eine lustvolle Art und Weise kennen zu lernen, zu verstehen, zu begreifen und zu erleben.
Ausgangslage
Die Behörden von Rapperswil-Jona (Stadtrat und Ortsverwaltungsrat) haben anfangs 2014 die Firma Steiner Sarnen Schweiz AG mit der Erarbeitung einer Vision zur Neupositionierung des Schlosses Rapperswil beauftragt. Ein im März 2013 vorgelegtes Betriebs- und Nutzungskonzept ist bei der Bevölkerung nicht angekommen, da dieses dem Polenmuseum zu viel Platz eingeräumt hat. Die Vision soll aufzeigen, wie den verschiedenen Besuchergruppen eindrückliche Erlebnisse ermöglicht werden können und das Schloss Rapperswil zu einem starken Identifikationspunkt für die ganze Region wird. Eine breit aufgestellte Expertengruppe hat den Prozess und die Entwicklungsarbeit begleitet. Die Vision wurde der Bevölkerung im Oktober 2014 im Evangelischen Kirchenzentrum vorgestellt. An den darauf folgenden Bürgerversammlungen von Stadt und Ortsgemeinde wurden Kredite für weitere Abklärungen, insbesondere zur Prüfung der baulichen Machbarkeit gesprochen. Die Resultate liegen nun vor und wurden vom Steuerungsausschuss der Projektgruppe Schloss und den Behörden im Oktober 2015 entgegengenommen.

Baugeschichtliches Gutachten
Das vom Büro für historische Bauforschung (Peter Albertin) in Winterthur erstellte bau-geschichtliche Gutachten und dendrochronologische Datierungen geben wertvolle Hinweise zur bestehenden Schlossgeschichte. Diese kann wie folgt zusammengefasst werden:

Mitte 13. Jh. Baubeginn der Kernburg; diese umfasste Palas und Ringmauern, keine Türme
1350 Zerstörung der Anlage durch Rudolf Brun
1354 Verkauf von Stadt und Grafschaft an die Herzöge von Österreich
1368 Neubau «Pulverturm»
1394-96 Erhöhung des Palas, der Ringmauern sowie Neubau des Hochwachtturms und des Zeitturms
1870 Umbauten und Umnutzung in Polnisches Nationalmuseum
1890 Umbauten mit Gestaltung in neugotischer Art; insbesondere Erneuerung 2. und 3.  Obergeschoss sowie Dachstuhl
1949 Vermietung an Burgenverein; Beginn der «historisierenden» Rückbauten
1974-75 Umbau im EG und 1. OG; Einbau Restaurant
1988-89 Umfassende Sanierungsarbeiten im ganzen Schloss

Zitat und Erkenntnisse aus dem Gutachten: "Die Bedeutung der Burganlage mit ihrem weithin sichtbaren Palas und den drei Türmen lag wohl vor allem in ihrer Existenz an sich, als Machtsymbol und Zeichen der Anwesenheit – das Schicksal so mancher Burganlage." Und weiter: "Für die Zeit der Grafen bis 1283 ist nur eine einzige auf der Burg erfolgte Beurkundung aus 1259 überliefert – die Grafen waren kaum hier anwesend. Ab 1354 diente die Burg den jeweiligen Machthabern und Schirmorten als Zeughaus und zur Einquartierung von Soldaten in kritischen Zeiten."

Ergebnisse der Machbarkeitsabklärungen Vision 2014
Eine Überprüfung der Vision Steiner Sarnen durch die Kantonale Denkmalpflege hat ergeben, dass zu Gunsten der Erhaltung von originaler Bausubstanz auf neue Durchbrüche im Gügelerturm verzichtet wird. Eine Verletzung des aus dem 14. Jahrhundert stammenden Mauerwerks soll damit verhindert werden. Auf Seite Palas ist der Zugang zum Scharnier im Erdgeschoss neu an der Stelle der heutigen Fensteröffnung vorgesehen, um auch hier möglichst wenig Originalbausubstanz zu zerstören. Damit ist ein Durchgang in den Palas vom Erdgeschoss her gewährleistet, und es kann der vorgesehene Scharnierbau in einer neuen Form erstellt werden.

Mit dem geplanten Scharnierbau können Veranstaltungs- und Ausstellungsbesucher getrennt werden. Dadurch wird eine multifunktionale Benützung durch rund 60‘000 Besucher/innen pro Jahr möglich.

Neu wird auf eine jährliche Wechselausstellung verzichtet. An dieser Stelle ist eine Dauerausstellung über die Schlossgeschichte geplant, welche die neuen Erkenntnisse der bauarchäologischen Untersuchungen und deren historischen Interpretationen packend präsentieren wird. Diese erstreckt sich nebst dem Gügelerturm auch auf die Räume der Beletage und des Wehrganges.

Die Polen haben eine wichtige Rolle in der Schlossgeschichte eingenommen und werden in der Dauerausstellung entsprechend berücksichtigt.

Da auf Durchbrüche vom Erdgeschoss und 1. Obergeschoss in den Turm verzichtet wird, sollen die untersten beiden Stockwerke des Turmes neu als Sekundärflächen genutzt werden.

Ortsgemeinde und Stadt sind überzeugt, dass mit der vorliegenden Weiterentwicklung der Vision Steiner eine attraktive und zukunftsträchtige Lösung vorliegt; dies im Sinne:
"Erstmals seit 800 Jahren wird der Bevölkerung die Chance geboten, das Schloss und seine wechselhafte Geschichte auf eine lustvolle Art und Weise kennen zu lernen, zu verstehen, zu begreifen und zu erleben.“

Kosten
Eine erste Grobkostenschätzung für die baulichen Investitionen auf Stufe Vision Steiner Sarnen wurde vom beauftragten Büro für Bauökonomie auf rund Fr. 12.0 Mio. beziffert. Nicht eingeschlossen sind die Kosten für die Erschliessungen von Bühlerallee und Hauptplatz via Lift; diese werden mit zusätzlich rund 7 Mio. veranschlagt. Für die Grundausstattung und die Inszenierung wurde bisher von zusätzlichen Kosten von rund Fr. 5.9 Mio. ausgegangen.
Im Rahmen der weiteren Planung und Anpassung der Vision Steiner Sarnen werden sich die Kosten voraussichtlich deutlich senken. Die genauen Zahlen können heute noch nicht beziffert werden.

Zeitplan
2015 November/Dezember Aktualisierung/Anpassung der Vision 2014 und Abschluss der Phase Machbarkeit
2016 Aufarbeitung der Schlossgeschichte durch einen Historiker
2016 Kreditantrag Bürgerversammlungen für Projektierungs-Wettbewerb
ca. 2021 Eröffnung

Für die Weiterbearbeitung und Anpassung der Vision Steiner, der Erstellung eines Grobkonzeptes als Wettbewerbsgrundlage sowie der Aufarbeitung der Schlossgeschichte durch einen Historiker werden an den Bürgerversammlungen von Stadt und Ortsgemeinde im Dezember 2015 weitere Kredite von je Fr. 100‘000.00 beantragt.

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