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Wenn eine Überschwemmung zu neuen Brücken der Zusammenarbeit führt
Auch im Linthgebiet leben mehrere Familien aus Zeljezno Polje. Als das Dorf so stark verwüstet wurde, organisierten sie sich im Rahmen des Bosnischen Kulturvereins, sammelten Hilfsgüter und berieten darüber, was dem Dorf auch längerfristig Sicherheit bringen könnte. Unter der Leitung des Imams, Herr Sadudin Tutnjic, wandten sie sich an den Leiter des Amts für Militär und Zivilschutz des Kantons St. Gallen, Herrn Jörg Köhler. Dieser hat sie an den zuständigen Leiter Sicherheit in Rapperswil-Jona, Herrn Roland Meier, weiterverwiesen.
Dank kantonsweit guten Netzwerken konnte rasch brauchbares Material zusammengestellt und die Lieferung nach Bosnien und Herzegowina organisiert werden. Der Stadtrat erteilte dem Leiter Sicherheit die Erlaubnis, die Lieferung zu begleiten, die Lage vor Ort zu beurteilen, die Fachkräfte in Zeljezno Polje und in Žepèe zu instruieren und auf den Geräten auszubilden.
Vor Ort traf die Schweizer Delegation eine Gruppe engagierter aber noch ungenügend ausgerüsteter Freiwilliger. Nach Schweizer Vorbild und in Absprache mit der Berufsfeuerwehr von Žepèe wurde deshalb die „Freiwillige Feuerwehr Zeljezno Polje“ gegründet. Mit bestehenden Mitteln wurde vor Ort ein Löschfahrzeug gebaut. Die Freiwilligen sollen trainiert und ausgerüstet werden, um bei zivilen Ereignissen rasch eingreifen und damit die Berufsfeuerwehr von Žepèe unterstützen zu können. So besteht nicht nur international, sondern auch lokal eine enge Zusammenarbeit.
Gegenwärtig laufen die Vorbereitungen für eine weitere Trainingseinheit in der Schweiz. Fünfzehn Feuerwehrmänner werden dann in Rapperswil-Jona an Atemschutzgeräten, Motorspritzen und weiterem Material geschult und erhalten die Möglichkeit, ihr Wissen in Sachen Zivilschutz zu stärken. Über diese Zusammenarbeit hinaus wurden Kontakte geknüpft, um mit bosnischer und allenfalls auch Schweizer Unterstützung die Hänge zu sichern und weiteren Erdrutschen vorzubeugen.