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Mobilitätszukunft - Erste Sitzung der Projektkommission
Resultate fachlicher Prüfung
Ausgehend von Lösungsfamilien «Status Quo+» und «Struktur- und Verhaltensänderungen», die im Beteiligungsprozess 2012/2013 erarbeitet wurden, haben bereits im Juli die fachlichen Vertiefungsarbeiten durch Verkehrsplaner und Städtebauer begonnen. Die Experten des Planungsbüros SNZ berichteten über die bisherigen Resultate. Die Projektkommission diskutierte während rund zwei Stunden engagiert und interessiert:
• Einbahnring mittlerer Grösse in Rapperswil: Die verkehrlichen Abklärungen zeigen klar, dass diese Lösung nicht zur erhofften Entlastung führt. Die Projektkommission wünscht sich trotzdem, weitere Varianten abzuklären und dabei insbesondere die Vorteile eines Einbahnsystems gegenüber anderen Varianten aufzuzeigen.
• Testbetrieb für einen Einbahnring: Die Projektkommission erachtet einen solchen Versuch derzeit nicht als zweckmässig. Der Aufwand für Vorbereitung und Umsetzung wäre laut fachlicher Schätzung sehr gross, der Ausgang ungewiss.
• Lichtsignalgesteuerte Kreisel: Die Steuerung eines Kreisels mit Lichtsignalen dient entweder der Bündelung von Fussgängerströmen oder der Priorisierung des öV. Für die spezifische Situation in den Zentren von Rapperswil und Jona sehen Fachleute und Projektkommission aber keine wesentlichen Vorteile.
• Unter- und Überführungen für Fussgänger am Cityplatz: Hier sehen die Fachleute erhebliche Nachteile hinsichtlich des Platzbedarfs oder auch der hohen Kosten. Zudem würden die Fussgänger am zentralen Platz in der Stadt in den Untergrund verdrängt. Die Projektkommission möchte diese Idee nicht weiterverfolgen.
• Tempo 30 auf den Hauptachsen: Laut den Fachleuten hat dies keinen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Verkehrsachsen. Für die Fussgänger und Velofahrer könnte die heutige Situation auch mit einer attraktiveren Strassenraumgestaltung zur Verkehrsverlangsamung verbessert werden, ohne dass dabei Tempo 30 signalisiert wird. Zudem stellen sich rechtliche Fragen und die Bewilligung von Tempo 30 auf Hauptachsen müsste die Kantonspolizei St. Gallen erteilen.
Für das Zentrum von Jona liegen noch keine ausgearbeiteten Ideen vor. Solche werden aber im Verlauf des Prozesses konkretisiert. Fachliche Abklärungen fanden bisher erst zur Molkereistrasse statt. Untersucht wurde etwa die Situation mit den Parkfeldern oder Auswirkungen möglicher Teilsperrungen. Die Projektkommission wird sich allerdings erst an ihrer nächsten Sitzung vertieft mit dieser Problematik beschäftigen.
Massnahmenpaket für 3. Agglomerationsprogramm
Bis zur nächsten Sitzung der Projektkommission im Dezember werden die fachlichen Arbeiten der eigentlichen Lösungsfamilien «Status Quo+» und «Struktur- und Verhaltensänderungen» nun weiter vertieft und die Anregungen der Projektkommission aufgenommen. Im Frühjahr 2015 informieren Stadtrat, Projektkommission und Fachleute über den Stand der Arbeiten, bevor ab Sommer 2015 konkrete Vorprojekte ausgearbeitet werden. Der Stadtrat will das Massnahmenpaket Ende 2015 ins 3. Agglomerationsprogramm einbringen. Dies ist notwendig, um allenfalls von finanzieller Unterstützung des Bundes profitieren zu können. Eine Realisierung möglicher Projekte ist im Zeitraum 2020 - 2025 vorgesehen. Die Arbeit von Stadtrat, Fachleuten und Projektkommission wird weiterhin auf der Website www.mobilitaetszukunft.ch aktuell und transparent dokumentiert. Auch Kommentare und Anregungen können dort jederzeit platziert werden.